Du hast bei deinem Hund über eine Futterumstellung nachgedacht, bist dir aber noch unsicher? Dann haben wir eine gute Nachricht für dich, denn das Futter deines Hundes erfolgreich umzustellen kann ein relativ einfacher Prozess sein, wenn du weißt worauf du achten musst.
In diesem Artikel erfährst du, wann eine Futterumstellung empfehlenswert ist, wie du sie richtig durchführst und was du tun kannst, wenn es Komplikationen gibt.
Gründe für eine Futterumstellung
Es gibt viele Gründe, warum es notwendig oder sinnvoll sein kann, das Futter deines Hundes zu wechseln. Das gilt vor allem dann, wenn sich die Bedürfnisse deines Hundes ändern oder wenn du feststellst, dass sein aktuelles Futter nicht seinen Bedürfnissen entspricht. Es gibt zudem Futterumstellungen, die für jeden Hund vollkommen natürlich sind, wie z.B. die Umstellung von Welpenfutter auf Erwachsenenfutter.
Ebenso gibt es Futterumstellungen, die von individuellen Faktoren abhängen, wie die Umstellung auf Schonkostfutter nach einer Kastration oder die Umstellung auf Diätfuttersorten aufgrund einer Futter Unverträglichkeit. Wie auch immer die Gründe im Detail aussehen: Eine erfolgreiche Futterumstellung kann in Bezug auf die Vitalität und das Wohlbefinden deines Tieres auf jeden Fall etliche Vorteile bringen. Nicht nur für dein Tier sondern auch für dich.
Die Lebensphasen und ihre Ernährungsbedürfnisse
Im Laufe des Lebens ändern sich die Ernährungsbedürfnisse von Hunden. Ein Welpe oder Junghund braucht bestimmte Nährstoffe und Kalorien, um zu wachsen und sich richtig zu entwickeln, was eine andere Futterzusammensetzung als bei einem erwachsenen Hund erfordert.
Ältere Hunde und Senioren hingegen benötigen weniger Kalorien und eine Ernährung, die ihrem Alter entspricht.
Futterumstellung – Schritt für Schritt Anleitung
Es gibt 3 Methoden, wie du das Hundefutter für dein Tier umstellen kannst:
Futterumstellung bei normalen Hunden innerhalb 7 Tagen
Bei dieser am meisten verbreiteten Methode stellst du das Futter innerhalb von einer Woche um. Beginne mit einem Verhältnis von ¼ neuem Futter zu ¾ altem Futter und steigere dieses Verhältnis alle 2 Tage um ein weitere Viertel. Auf diese Weise ist die Futterumstellung nach sechs Tagen abgeschlossen und bereits ab dem siebten Tag fütterst du deinen Hund nur noch das neue Futter. Wenn dein Hund Schwierigkeiten mit der Umstellung hat, kannst du die Übergangsphase verlängern und über mehrere Tage schrittweise kleinere Portionen des neuen Futters mit dem gewohnten Futter mischen. Wichtig ist auch bei dieser Methode, dass du ihn während der Umstellung jeden Tag sorgsam beobachtest.
Futterumstellung bei sensiblen Hunden über 3 Wochen
Diese sehr sanfte Methode ist vor allem für empfindliche Hunde sehr empfehlenswert. Über einen Zeitraum von 20 Tagen erhöhst du jeden Tag den Anteil an neuem Hundefutter und schleichst auf diese Weise das bisherige Futter in kleinen Schritten aus. Hierfür benötigst du unbedingt eine Waage, mit der du das Futter im Verhältnis Alt zu Neu auswiegst und jeden Tag 5% mehr neues Futter hinzugibst und gleichzeitig 5% altes Futter weglässt. Auch wenn diese Methode in den wenigsten Fällen zu Komplikationen führt (es sei denn das Futter selbst wird nicht vertragen), solltest du dein Tier während der Umstellung jeden Tag im Auge haben und sorgfältig auf Unverträglichkeiten und das Wohlbefinden achten.
Futterumstellung bei sehr robusten Hunden von heute auf morgen
Es gibt natürlich auch Hunde, die ein so flexibles und starkes Verdauungssystem besitzen, dass die Umstellung von einem Hundefutter auf ein anderes ohne jegliche Probleme von heute auf morgen erfolgen kann. Allerdings raten wir dir dringend davon ab dies ohne entsprechende Vorerfahrungen auszuprobieren, da eine derart schneller Wechsel bei den meisten Hunden zu Komplikationen führt und im schlimmsten Fall sogar den Gang zum Tierarzt erfordern kann. Nutze diese Methode bitte wirklich nur dann, wenn du deinen Hund seit vielen Jahren kennst und ganz sicher weißt, dass ein so schneller Wechsel kein Problem für ihn darstellt.
Wie du den Futterbedarf deines Hundes auf Basis der Hersteller-Empfehlung ermittelst
Um den täglichen Futterbedarf für deinen Hund zu bestimmen, kannst du dich an den Fütterungsempfehlungen des Herstellers orientieren. Zusätzlich solltest du aber auch den individuellen Aktivitätslevel deines Tieres berücksichtigen.
Futterumstellung Trockenfutter / Nassfutter
Wechsel von Trockenfutter auf Nassfutter
Wenn du Trockenfutter gegen Nassfutter tauschen möchtest, ist es wichtig zu wissen, dass diese beiden Futtersorten unterschiedliche Konsistenzen und Verdauungszeiten haben. Daher solltest du sie nicht direkt mischen, sondern deinem Tier getrennt voneinander füttern. Auch hier empfehlen wir dir, das neue Futter allmählich einzuführen, indem du Nassfutter und Trockenfutter abwechselnd gibst und den Anteil an Nassfutter im Laufe der Zeit erhöhst.
Alternativ kannst den Anteil an Nassfutter auch nur bis zu einem gewissen Grad hochfahren und dann weiterhin einen bestimmten Anteil an Trockenfutter geben. Dies vor allem dann empfehlenswert, wenn dein Hund nicht ganz auf Trockenfutter verzichten möchte oder du räumlich nicht immer in der Lage bist, Nassfutter zur Verfügung zu stellen (z.B. wenn du mit einem Hund unterwegs bist).
Wechsel von Nassfutter auf Trockenfutter
Wenn du von Nass- auf Trockenfutter umstellst, muss dein Hund länger kauen und braucht mehr Wasser. Achte darauf, dass dein Hund ständig Zugang zu frischem Wasser hat, während er Trockenfutter frisst. Außerdem wirst du vielleicht feststellen, dass dein Hund lieber häufiger kleinere Portionen frisst, als alles auf einmal. Da Trockenfutter im Vergleich zu Nassfutter kalorienreicher ist, ist eine kleinere Tagesportion ausreichend. Orientiere dich an den Empfehlungen auf der Verpackung und passe diese dem individuellen Aktivitätslevel deines Hundes an.
In welchen Situationen eine Umstellung von Trockenfutter auf Nassfutter deinem Tier besonders hilft
Eine Umstellung auf Nassfutter kann vor allem Hunden mit altersbedingten Zahnproblemen helfen, wenn diese Trockenfutter nicht mehr gut kauen können. Nassfutter gewährleistet zudem auch eine deutlich bessere Versorgung mit Flüssigkeit und lebenswichtigen Nährstoffen.
Aus gesundheitlicher Sicht sollte Trockenfutter ohnehin nur dann als Alleinfutter gegeben werden, wenn die aktuellen Lebensumstände dies erfordern (z.B. auf Reisen) oder der Hund Nassfutter vollständig ablehnt.
Futterwechsel zur Gewichtsreduktion
Wenn dein Hund mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hat, kann eine Futterumstellung eine Möglichkeit sein, ihm zu einem gesunden Gewicht zu verhelfen. Wenn dein Vierbeiner jedoch aufgrund einer früheren Mangelernährung, einer Krankheit oder einer Operation untergewichtig ist, kann es sein, dass eine einfache Erhöhung der Futtermenge nicht ausreicht. In diesen Fällen kann ein spezielles energiereiches Futter deinen Hund mit den nötigen Nährstoffen und der nötigen Energie versorgen, damit er wieder zunimmt.
Eine größere Anzahl von Hunden leidet jedoch unter Fettleibigkeit. Mit jedem zusätzlichen Kilo Gewicht steigt das Risiko, dass deine geliebte Fellnase an schweren Krankheiten wie Diabetes mellitus erkrankt. Übergewicht kann darüber hinaus die Lebensqualität und Lebenserwartung deines Hundes stark beeinträchtigen und hier muss frühzeitig gehandelt werden.
Einfach nur die Nahrungsaufnahme zu reduzieren, reicht möglicherweise nicht aus, da dies zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen führen kann. Die Umstellung auf ein spezielles, leichtes oder reduziertes Hundefutter kann dabei helfen, ein gesundes Gewicht zu erreichen und trotzdem die notwendigen Nährstoffe zu erhalten.
Welche Reico Futtersorten empfehlen wir zur Gewichtsreduktion?
Aufgrund des hohen Mineralstoffgehalts empfehlen wir dir zur Gewichtsreduktion vor allem die Nassfuttersorten von Reico, bei denen das Mineralische Gleichgewicht bereits enthalten ist. Als Trockenfutter sind darüber hinaus das MaxiDog Sensiv mit Weißfisch sowie das MaxiDog Champion mit Rinder-, Geflügel- und Heringstrockenfleisch sehr gut geeignet.
Darüber hinaus kannst du die empfohlene Futtermenge um 10 % verringern und mit stärkearmen Gemüsesorten wie z.B. Süßkartoffeln und Fenchel ergänzen. Auch die Zugabe von Hüttenkäse kann helfen, da er viel Eiweiß enthält und die Sättigung fördert.
Verdauungsprobleme bei einer Futterumstellung
Wenn du das Futter deines Hundes umstellst, kann es zu kurzfristigen Verdauungsproblemen kommen. Diese Probleme treten auf, weil die Leber und die Bauchspeicheldrüse deines Hundes spezielle Enzyme produzieren, um die verschiedenen Bestandteile des Futters effektiv zu verwerten und zu verdauen. Die Zusammensetzung dieser Enzyme variiert je nach den Nährstoffanforderungen des Futters.
Wenn das neue Futter also einen höheren Protein- oder Fettgehalt hat als das alte, muss dein Hund die Zusammensetzung seiner Verdauungssäfte anpassen, um es richtig zu verdauen. Es ist wichtig, dass du deinem Hund genügend Zeit gibst, diese Anpassungen vorzunehmen und seinen Körper nicht unnötig zu belasten.
Die häufigsten Symptome bei Verdauungsproblemen
- Veränderte Kotkonsistenz
- Häufiger Kotabsatz
- Durchfall
- Blähungen
- Ausschlag / Juckreiz
- Appetitlosigkeit
- Aufstoßen
Futterwechsel bei Welpen
Dein Welpe wurde bereits auf ein anderes Futter umgestellt, bevor er zu dir kam. Denn die meisten Züchter stellen ihre Welpen kurz vor der Übergabe auf ein geeignetes Welpenfutter um. Der Zeitpunkt für die Umstellung hängt dabei von der Milchproduktion der Mutterhündin und der Größe des Wurfes ab. Sobald die Mutterhündin nicht mehr genug Milch geben kann, führt der Züchter die Welpen an feste Nahrung heran.
In den nächsten zwei bis vier Wochen werden die Häufigkeit und die Menge der Mahlzeiten, die den Welpen angeboten werden, schrittweise erhöht, bis sie ausschließlich Welpenfutter erhalten.
Wann erfolgt die Umstellung von Welpenfutter auf Adultfutter?
Das Welpenfutter kann weiter gefüttert werden, bis der Welpe erwachsen ist, wenn er es gut verträgt. Es gibt sogar Futtersorten, die dauerhaft gefüttert werden können, sodass nach der Wachstumsphase kein weiterer Futterwechsel mehr nötig ist. Bei Welpen wird die Umstellung auf das Futter für erwachsene Hunde (Adultfutter) in der Regel im Alter von etwa einem Jahr empfohlen, bei größeren Hunderassen im Alter von eineinhalb Jahren. Welpen haben oft einen empfindlicheren Magen als ältere Hunde, deshalb ist es wichtig, sie schrittweise an das neue Futter zu gewöhnen. Wir empfehlen dir, mindestens zehn Tage Zeit für die Umstellung einzukalkulieren.
Worauf du bei der Futterumstellung von Welpenfutter auf Adultfutter besonders achten musst
- Starker Flüssigkeitsverlust durch Durchfall kann für Welpen zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem werden. Es ist wichtig, dass du dich sofort an einen Tierarzt wendest, wenn du dir nicht sicher bist und Bedenken hast.
- Wenn du deinen Welpen auf ein anderes Futter umstellst, ist es außerdem wichtig, dass du sowohl die Art als auch die Menge des Futters an die veränderten Bedürfnissen deiner geliebten Fellnase anpasst.
Futterwechsel nach einer Kastration
Nach einer Kastration haben Hunde in der Regel einen verringerten Stoffwechsel, gleichzeitig jedoch einen größeren Appetit. Der Grund hierfür: Die Kastration senkt den Energiebedarf um etwa 30-40 %, wohingegen der Nährstoffbedarf nahezu unverändert bleibt. Das bedeutet: Kastrierte Hunde nehmen in vielen Fällen innerhalb einer Woche nach dem Eingriff etwa 20% mehr Nahrung auf und diese Veränderung bleibt in der Regel auch dauerhaft bestehen. Die Kastration ist somit ein wichtiger Faktor für die Gewichtszunahme von Hunden, denn bis zu 68% der kastrierten Hunde werden übergewichtig.
Was bedeutet dies mit Blick auf einen Futterwechsel? Im Grund gelten auch hier die bereits oben aufgeführten Empfehlungen zur Umstellung. Wichtig ist hierbei lediglich: Wenn du die Futterumstellung im Zuge der Gewichtsreduktion vornimmst, könnte eine zu starke Reduzierung der Portionsgröße dazu führen, dass deine Fellnase nicht mehr genügend Nährstoffe aus seinem Futter bekommt. Um sicherzustellen, dass der Nährstoffbedarf deines Hundes auch weiterhin gedeckt ist, empfehlen wir dir, auf ein dafür geeignetes Futter umzusteigen, das auf die besonderen Bedürfnisse deines pelzigen Begleiters zugeschnitten ist.
Der richtige Zeitpunkt zur Futterumstellung nach einer Kastration
Der ideale Zeitpunkt für eine Futterumstellung ist eine Woche vor der Kastration. Denn innerhalb von 48 Stunden nach der Kastration sinkt der Energiebedarf deines Tieres und sein Appetit nimmt zu. Hierbei kannst du dir folgende Faustregel zu eigen machen:
Der Kaloriengehalt des Futters für ein kastriertes Tier sollte im Vergleich zu ihrem normalen Futter um 20 bis 30 % reduziert werden.
Was du noch beachten solltest
Wenn du das Futter deines Hundes umstellst, ist es wichtig, dass du die Gesundheit deines Hundes in den Vordergrund stellst. Wähle das neue Futter sorgfältig aus und sorge für die bestmögliche Versorgung deines Hundes. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die du bei der Umstellung des Futters deines Hundes beachten solltest:
- Ändere das Futter deines Tieres nur dann abrupt, wenn es aus medizinischen Gründen und nach Rücksprache mit deinem Tierarzt absolut notwendig ist. Dies kann bei organischen Krankheiten wie Bauchspeicheldrüsenentzündung oder akuter Nierenerkrankung notwendig sein.
- Wenn dein Hund in der Vergangenheit häufig Durchfall oder Verstopfung hatte, ist die Konsistenz seines Stuhls ein wichtiger Faktor, den du beachten solltest. Eine erfolgreiche Futterumstellung sollte diese Probleme beseitigt haben und sicherstellen, dass dauerhafte Verdauungsprobleme kein Thema mehr sind.
- Es ist zudem ratsam, das Futter deines Hundes NICHT sofort nach einer Krankheit umzustellen. Am besten ist es, zu warten, bis sich dein Hund vollständig erholt hat. Wenn dein Hund das neue Futter probiert, während er sich noch unwohl fühlt, kann es sein, dass er es in Zukunft meidet, weil er es mit seinem Unwohlsein assoziiert.
- Bitte beachte außerdem, dass es bei chronischen oder organischen Krankheiten wichtig ist, die Ernährungsumstellung von einem Tierarzt überwachen zu lassen. So wird sichergestellt, dass der Erfolg der Umstellung überwacht werden kann, möglicherweise durch Bluttests.
Leckerlis, Tischabfälle und andere Extras
- Wenn dein Tier auch Leckerlis, Kaustangen, Tischabfälle oder andere Extras bekommt, musst du die Futterration um die zusätzlichen Kalorien reduzieren.
- Auch das beste Futter kann Fettleibigkeit nicht verhindern, wenn die Kalorienzufuhr insgesamt zu hoch ist.
- Außerdem empfiehlt es sich, einen Teil der Futterration als Belohnung zu verwenden, die du direkt aus der Hand gibst.
Erfolgskontrolle: Ist das neue Hundefutter für deinen Hund geeignet?
Die Beobachtung von Haut und Fell deines Hundes kann Aufschluss darüber geben, ob das neue Futter gut verträglich ist. Wenn du Schuppen, Juckreiz oder glanzloses, unordentliches Fell feststellst, kann das auf eine Unverträglichkeit hinweisen. Wenn das Fell deines Hundes hingegen glänzend und seidig ist und trockene Stellen verschwunden sind, scheint das neue Futter gut zu funktionieren.
Das kontinuierliche Wiegen deines Hundes ermöglicht es dir zudem, ungewollte Gewichtsveränderungen im Zuge einer Futterumstellung frühzeitig zu erkennen.
Gerne beantworte ich Deine Fragen kostenfrei und unverbindlich: